Miserior Positionspapier - Compact with Africa und das Deutsche Wirtschaftsengagement in Afrika

Anlässlich der am 20.11.2023 beginnenden außerordentlichen Wirtschaftskonferenz im Zuge des G20 Compact with Africa in Berlin fordert Misereor eine Kehrtwende im Wirtschaftsengagement auf dem afrikanischen Kontinent. Die Konferenz, zu der zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs geladen sind, geht einher mit einem Gipfeltreffen deutscher Privatunternehmen und Investoren, bei dem neue Investitionsmöglichkeiten und Exportchancen austariert werden.

Ziel der Compact with Africa Initiative ist es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ausgewählten afrikanischen Ländern zu liberalisieren und auf diese Weise die Kooperation für Unternehmen des globalen Nordens – etwa aus den Bereichen Infrastruktur-, Bergbau-, Energie-, Technologie- und Agrarwirtschaft  einfacher zu machen.  „Berlins Charmeoffensive gegenüber dem afrikanischen Kontinent zielt offen auf den Zugang zu Energie und metallischen Rohstoffen ab – Sektoren, die traditionell wenig Arbeitsplätze auf dem afrikanischen Kontinent schaffen und koloniale Exportstrukturen fortführen.

„Armutsbekämpfung sowie menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken kommen im Compact with Africa deutlich zu kurz“, kritisiert Carsten Bockemühl, Misereor-Experte für Afrikapolitik. „Manch autokratisch geführter Staat wird nun als Transformationspartner gepriesen. Zivilgesellschaftliche Akteure sind von den Compact-Gipfeltreffen und Verhandlungen gänzlich ausgeschlossen. All dies sind keine guten Vorzeichen“, so Bockemühl.

Basierend auf Partnerstimmen hat Miserior ein Positionspapier zur Compact with Africa Initiative erarbeitet: Positionspapier

Außerdem sind hier die Pressemitteilung aus der dieser Text zitiert wurde und ein Blogartikel zum Thema. Bild: Minenstandort Fungamwaka bei Numbi in Süd-Kivu /DRC. Die Mine enthält Coltan, Kasseterit und Turmalin © Roland Brockmann

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