Was sind die SDGs?

Im September 2015 wurde auf einem Gipfel der Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030 unter dem Titel „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Am 01. Januar 2016 trat sie mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft. Herzstück der Agenda 2030 sind die sogenannten 17 Sustainable Development Goals (SDGs, dt.: Ziele für eine nachhaltige Entwicklung). Die SDGs formulieren Maßnahmen und Ziele zu Themen wie Armut, Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltigem Wachstum und zur Eindämmung des Klimawandels und beinhalten insgesamt 169 Unterziele, die bis 2030 erreicht sein sollen.

Die SDGs wurden unter anderem in Anlehnung an eine Vorgängeragenda - die Milleniumentwicklungsziele der Vereinten Nationen - entwickelt. Das Novum an den SDGs im Vergleich zur vorherigen Agenda ist der Paradigmenwechsel: Während die Milleniumsentwicklungsziele vor allem für Entwicklungsländer galten, sollen nun alle Länder die SDGs umsetzen und sich somit gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.

Meilensteine in der Geschichte nachhaltiger Entwicklung

 

1992 fand die Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED, auch „Earth Summit“ genannt) in Rio de Janeiro statt, bei dem die Arbeit der Kommission für nachhaltige Entwicklung (CSD Commission on Sustainable Development) ihren Ursprung hat. Damals wurde unter anderem der Klimawandel erstmalig als ernstes Problem benannt und die Staatengemeinschaft zum Handeln verpflichtet. Zu dieser Zeit entstand die Agenda 21, das entwicklungs- und umweltpolitische Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, welches soziale, ökologische und ökonomische Handlungsempfehlungen für das 21. Jahrhundert aussprach.

Im September 2000 wurde nach dem Millenniums-Gipfel die Millenniums-Deklaration der Vereinten Nationen verabschiedet, welche acht Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) mit einem konkreten Zeitrahmen bis 2015 formulierte. Die MDGs bildeten seither einen wichtigen Kern der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Zwanzig Jahre nach dem Weltgipfel in Rio de Janeiro sollten auf dem Rio+20-Gipfel im Juni 2012 die Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung überprüft werden. Aus diesem Anlass versammelten sich hunderte Staats- und Regierungschef*innen sowie Repräsentant*innen nichtstaatlicher Organisationen, des privaten Sektors und anderer Gruppen aus aller Welt, um sich über die beiden Hauptthemen „Eine grüne Wirtschaft im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung“ und „Das institutionelle Gerüst für eine nachhaltige Entwicklung“ zu beraten. Wichtiges Ergebnis des Rio+20-Gipfels war die Entscheidung, die Agenda 2030 und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu verhandeln. Auf der 68. Sitzung der UN-Generalversammlung wurde die Weiterführung der MDGs durch deren Einarbeitung in die SDGs beschlossen. In einem dreijährigen Verhandlungsprozess wurden so die 17 SDGs entwickelt und traten schließlich 2016 in Kraft.

Zur Überprüfung des Umsetzungsstandes findet einmal jährlich das sogenannte High Level Political Forum on Sustainable Development (HLPF, dt.: Hochrangiges Politisches Forum für Nachhaltige Entwicklung) in New York statt, bei dem die Staaten über den Stand der SDG-Umsetzung berichten können.